PSSM

Bei PSSM (Polysaccharide Storage Myopathy = Glucogen-Speicher-Störung) handelt es sich um eine degenerative Muskelerkrankung mit einer Störung im Kohlenhydrat-Stoffwechsel. Mehrfachzucker wird nicht verstoffwechselt sondern in den Muskelzellen gespeichert: amylaseresistente (Amylase ist ein Enzym, das Stärke und Zucker abbaut) Einschlüsse entstehen. Betroffene Pferde magern trotz ausreichender Fütterung ab.

Pferde mit PSSM zeigen häufig eine eher ausgeglichene Psyche und eine ausgeprägte Muskulatur. Muskelbiopsien bei PSSM-Pferden zeigten eine 1,5 bis 4 mal höhere Glycogen-Konzentration im Muskel als bei gesunden Pferden.

Vorbeugung und Behandlung

Beobachtungen aus der Praxis zeigen, dass offenbar nicht 100% aller PSSM-Pferde auch Krankheitssymptome entwickeln. Zur Behandlung oder Vorbeugung bedürfen die Pferde jedoch einer lebenslangen Fütterung mit einer speziellen, stärkearmen Diät und angepasster Bewegung sowie stressloser Umgebungsbedingungen. Der Energiebedarf von PSSM-Pferden wird über den Fettgehalt der Nahrung gedeckt.

Bei manchen Pferden ist eine Nutzung unter diesen Voraussetzungen durchaus möglich, andere sprechen auf die Maßnahmen nicht oder nur sehr begrenzt an.

Werden die Pferde nicht, oder zu spät behandelt, können schwere Kreuzverschläge und irreversible Muskelschäden auftreten. Auch Todesfälle sind bekannt.

Verbreitung

Forschungen in den USA und Australien zeigten PSSM zunächst bei Quarter-Horses, später auch bei Morgan-Horses, Warmblütern. Jüngere Beobachtungen zeigen, dass stark bemuskelte Pferderassen wie Kaltblüter und Haflinger offenbar verstärkt betroffen sind.


Symptome

  • Kreuzverschlagsähnliche Symptome bis hin zum Festliegen
  • Abbau der Muskulatur an Rumpf, Schulter und Rücken
  • Wechselnde Lahmheiten
  • Probleme bzw. Widersetzlichkeiten beim Rückwärtsrichten
  • Schwitzen
  • Muskel-Schwellungen
  • Muskelzittern hauptsächlich im Bereich der Hinterhand
  • Krampf-Kolikartige Symptome
  • Reheähnliche Symptome
  • Abmagerung

 

Vererbung

Die PSSM wird dominant vererbt, das bedeutet, dass bereits ein betroffenes Allel zu dieser Erkrankung führt.
Die Schwere der Erkrankung nimmt jedoch noch zu, wenn das Pferd reinerbig für die Mutation ist, d.h. zwei betroffene Allele besitzt.

 

Für die Zucht heißt das:


Schon die Verpaarung eines einfachen PSSM-Träger mit einem gesunden Tier bringt zu 50% ein krankes Pferd!

Ein Gen-Test ist also zwingend erforderlich um die Zuchttauglichkeit des Tieres festzustellen. PSSM-Träger müssen aus der Zucht genommen werden.

Seit 2010 schreibt die DQHA den Test von Zuchtpferden auf PSSM vor. Pferde, die Träger des PSSM Gens sind, können lediglich in das Basis-Zuchtbuch eingetragen werden. Das PSSM Testergebnis muss bei Anmeldung zu Stutenschau und Körung vorliegen.


Empfehlung

Verantwortungsvolle Quarter- und Paint-Züchter sollten ihre Stuten und Hengste testen lassen, um die weitere Verbreitung von PSSM einzudämmen!