Allergien
Bekannte allergische Reaktionen von Pferden sind allergischer Husten, Nesselsucht und Sommerekzem.
Es gibt jedoch naturgemäß viele Verwechslungsmöglichkeiten mit anderen Krankheitsbildern. Diagnostische Einkreisung des Problems ist zur Therapie sehr hilfreich.
Wenden Sie sich auf alle Fälle an Ihren Tierarzt!
Es gibt verschiedene Testmethoden
- FIT Test (funktioneller in vitro Test): Bluttest. Der Test wird innerhalb von 24 Stunden in der TiHo Hannover bearbeitet (Ergebnisdauer ca. 14 Tage)
- IK Test (Intrakutan Test): Hierbei werden Allergene in die rasierte Haut der Pferde injiziert und die Hautreaktionen nach einer bestimmten Zeitskala (z.B. 1, 5, 10, 30, 60 Minuten, 2, 4, 8, 12, 24 Stunden) mit der Meßmethode nach Hampel abgelesen. Diese Methode ist bei Pferden umstritten
- Fc Epsilon Rezeptor Test: Bluttest der die Bereitschaft des Körpers anzeigt, auf welche Allergen er reagieren könnte. (Ergebnisdauer ca. 5 - 10 Tage)
- Equine Cast ist ein Bluttest zum Nachweis des Sommerekzems. Es ist ein zellulärer in vitro Antigen-Stimulationstest, der auf direkter Stimulation basophiler Granulozyten beruht. Dabei werden Botenstoffe (Sulfidoleukotriene) freigesetzt, deren Konzentration als Maß der Allergie gemessen wird.
Der FIT Test
Der Fit-Test ist ein relativ sicherer Bluttest zur Bestimmung der allergischen Reaktionsbereitschaft von Pferden.
Er kann bei vorliegenden Verdachtsmomenten auch im Rahmen einer Ankaufsuntersuchung durchaus sinnvoll sein.
Die Forschungsgruppe des immunologischen Instituts an der TiHo-Hannover entwickelte 2003 einen Bluttest mit dem bestimmt werden kann, gegen welche Allergene das Immunsystem eines Pferdes überschießend reagieren kann und wie stark die aktuelle Reaktionsbereitschaft auf diese Allergene ist.
Das bedeutet dass man auch ohne aktuell vorliegende Symptome wie Sommerekzem oder allergischen Husten, eine Allergie-Veranlagung feststellen kann. Zudem kann festgestellt werden welche und wie viele unterschiedliche Allergene bei dem jeweiligen Pferd Reaktionen auslösen können.
So funktioniert der Test
Dem Pferd werden 10 – 20 Milliliter ungerinnbares Blut abgenommen. Im Reagenzglas wird durch den Zusatz verdächtiger Allergene eine künstliche Allergie-Reaktion ausgelöst. Deshalb wird dieses Verfahren als FIT (Funktioneller In-vitro Test) bezeichnet.
Um nur diejenigen Antikörper zu prüfen, die tatsächlich eine Allergiereaktion auslösen können, weil sie auf Mastzellen und basophile Granulozyten gebunden sind, werden vor der Zugabe des Allergens die freien Antikörper ausgewaschen.
In den bisher üblichen Allergietests wurden diese "Freien" mit untersucht, obwohl sie in freier Form -ohne Zellen- keine Allergie auslösen können.
Im Test wird nur die Reaktion derjenigen Zellen (basophile Granulozyten) beurteilt, welche auch die als Sommerekzem bekannte Form der Allergie auslösen können. Dies ermöglicht den mengenmäßigen Nachweis des Botenstoffs Histamin der von den (gebundenen) Antikörpern in Folge des Kontakts mit dem Allergen freigesetzt wird.
So ist eine Bestimmung von Art und Ausprägung der allergischen Reaktionsbereitschaft eines potentiellen Sommerekzemers möglich.
Es wurden bereits mehr als 800 Pferde getestet: Bei etwa 90% der Pferde mit Sommerekzem war die Reaktion positiv, wenn nur eine Allergenpräparation aus Kriebelmücken (Gnitzen) eingesetzt wurde. Sommerekzemer waren aber zu 100 % positiv, wenn zusätzlich noch auf andere Insekten untersucht wurde.
Dies hat zu der Erkenntnis geführt, dass unterschiedliche Insekten ein Sommerekzem auslösen können!
Aussage über Allergiebereitschaft
Da im FIT die Reaktionsbereitschaft bzw. der Grad der Senisibilisierung gemessen wird, erfasst er auch potentielle Allergiker ohne aktuelle Symptomatik. Junge Pferde bis zu drei Jahren haben in Untersuchungen auch reagiert, wenn noch nie Symptome aufgetreten waren!
Diese Möglichkeit nutzen Pferdekäufer bereits als ein weiteres Element der Ankaufsuntersuchung um den Kauf allergischer Pferde auszuschließen.
Da sich Untersuchungen im FIT nicht nur auf stechende Insekten, sondern inzwischen auch auf Milben, Schimmelpilze und Pollen erstreckt, kann man damit vorab klären, was ein Pferd an allergischer Reaktionsbereitschaft mitbringt.
Freilich ist damit nicht gesagt, dass ein Pferd auch wirklich erkrankt. Etwa 20 % der positiv getesteten Pferde bleibt lebenslang symptomfrei.
Kosten
Labor-Kosten der Allergie-Tests
Die Preise sind nur als Orientierung gedacht und ohne Gewähr!
- Sommerekzem ca. 150 €
- Milben, Pollen, Gräser ca. 150 €
- Futter ca. 150 €
- Zwei Tests zusammen ca. 180 €
- Alle Tests zusammen ca. 220 €
Dazu addieren sich die Kosten für den Tierarzt.
Das Blut sollte etwa 24 Std nach Entnahme getestet sein.