05.06.2011

Unser schwärzester Tag im Leben...

Wir werden Sonntag, den 5.6.2011 nicht vergessen. Den Sonntag an dem unser Sonntagskind starb...

Vor vielen Jahren sahen zwei Hundebesitzer, lässig auf den Zaun gelehnt, ihren Hunden seelenruhig zu, wie sie mit unseren Pferden "spielten".

Danach habe ich einen zweiten E-Zaun bodennah angebracht. Schließlich wollte ich nicht schuld daran sein, dass eines meiner Pferde sich bei einer solchen Hetzjagd verletzt.

Wenn die Wühlmäuse wieder sehr aktiv waren, so gehe ich über die Koppeln und schließe die Löcher, ich möchte nicht schuld daran sein, dass sich eines meiner Pferde beim Laufen die Beine bricht...

Unsere Zäune sind sicher, gut sichtbar und immer saftig unter Strom, damit es keine Ausbrüche gibt und die Pferde den Zaun meiden. Wir prüfen und erneuern sie regelmäßig.

Was hätte ich tun können um zu vermeiden was geschah?

 

Während eines ungenehmigten Feuerwerks in unmittelbarer Nähe der Koppel, das mitten in der Nacht unerwartet und mit infernalischem Krach losbrach, hat sich unser kleiner Pepper tödlich verletzt.

Er war völlig erschöpft, aber noch am Leben, als endlich der Tierazt eintaf. Sonntags, Notdienst...

Es sind gefühlte Stunden die man tatenlos zusehen muss wie sich das hilflose Pferdebaby quält. Pepper hatte immer wieder versucht aufzustehen und es nicht geschafft. Er hatte große Schmerzen bei den Versuchen... Jetzt war er im Schockzustand. Immer wieder wurde er bewusstlos.
Ich hatte den Kleinen gleich untersucht und bereits festgestellt, dass die Hintergliedmaßen bewegungsunfähig waren und der Kronrand-Reflex nicht funftionierte. Der Schweif war schlapp wie ein Wurm... Was soll man da tun... Er war querschnittgelähmt... Man wartet mit feuchten Augen und Händen und weiß doch schon, dass nichts mehr hilft.... nur das Leid noch verkürzen...

Peppers Leben dauerte 6 Wochen... Von Sonntag bis Sonntag. Er hatte keinen einzigen Regentag in seinem kurzen Leben.

Der Regen kam am Tag nach seinem Tod. Das ganze Dorf litt unter den schwersten Regenfällen seit Jahrzehnten. Der Mais im Feld nebenan war noch klein, es ergossen sich Schlammmassen über unser gesamtes Grundstück. Reitplatz und Innenraum der Scheune waren mit einer 10 cm dicken Schlammschicht bedeckt.

Nur das Haus konnte ich während des Regens vor den Fluten schützen. Keine Zeit viel nachzudenken... danach tagelang Schlamm schaufeln.

Trauer ist gnadenlos grenzenlos... Wie grausam müssen wohl Eltern leiden, die ihre Kinder verloren haben, wenn einem der Tod eines Tieres schon jeglichen Lebensmut und alle Freude nimmt...

Ich bedanke mich bei unseren lieben Nachbarn für die ehrliche und herzliche emotionale Unterstützung und für die überaus große Anteilnahme aus dem gesamten Dorf in dieser schweren Zeit, in der mir einfach immer wieder die Tränen über die Wangen liefen, egal was ich gerade tat. Ich hatte versagt!

Wer immer das liest, den bitte ich auf Feuerwerk in der Nähe von Tieren zu verzichten. Es gibt so viele andere Arten seiner Freude Ausdruck zu verleihen. Bitte!